11. Januar 2017 Kairo, die Pyramiden von Gizeh und das ägyptische Museum

Es ist 7.50 Uhr, mein Wecker klingelt. Um 8.30 Uhr holt mich Peter zum Frühstück ab.

Wir machen uns auf den Weg zum Frühstück. Frühstücksraum und unsere Zimmer sind in unterschiedlichen Gebäudekomplexen. Daher ist der Weg zum Frühstück mit einem kleinen Spaziergang verbunden. Es ist morgens in Kairo sehr frisch. Zumindest im Januar. Außerdem fällt die dicke Dunstglocke draußen auf. Keine frische Luft, es stinkt nach Abgasen. Es wundert mich nicht, dass mehr als 2% der Todesfälle in Kairo im direkten Zusammenhang mit der Luftverschmutzung stehen.

Das Frühstück fällt relativ bescheiden aus. Aber nun gut, ein deutsches Frühstück brauche ich in einem ägyptischen Hotel wohl nicht erwarten. Wäre ja auch langweilig. Um 9.30 Uhr holt uns unser Reiseführer ab. Heute wollen wir die Pyramiden von Gizeh und das ägyptische Museum besuchen.

Es geht pünktlich um 9.30 Uhr los. Zunächst werden wir zu einem Touri-Ort gebracht wo man versucht uns noch mehr Geld aus den Taschen zu leiern. Ich mache unserem Reiseführer mit sehr deutlichen Worten klar, dass ich an keinerlei optionalen Leistungen interessiert bin und ich das Programm so wie gebucht auch bekommen möchte. Teuer genug war es schließlich.

Ich glaube das saß und er hat es verstanden. Nun geht es ohne Umwege zu den Pyramiden. Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten gehören nicht umsonst zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie befinden sich am westlichen Rand des Niltals, etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh (Gîza). Man kann sie schon deutlich von der Stadt aus sehen. Das Kairoer Stadtzentrum ist nur etwa 15 km entfernt. Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike und zählen seit 1979 zum Weltkulturerbe.

Wir verbringen etwa 2 1/2 Stunden da. Und ich muss schon sagen, auch als wenig kulturell angehauchter und interessierter Mensch, ich empfinde diese Bauwerke als phantastisch. Es ist unglaublich wie diese Bauten bereits vor deutlich mehr als 4500 Jahren entstehen konnten. Welche Strapazen und welches Leid Menschen für die Erschaffung der Pyramiden auf sich genommen haben. Bei einem Besuch der Pyramiden von Gizeh muss auch die große Sphinx von Gizeh Erwähnung finden. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde vermutlich während der Herrschaft von Chephren um 2520 bis 2494 v. Chr. errichtet.

Nach den Pyramiden geht es direkt zum Mittagessen. Wir landen im Caviar Seafood Restaurant. Ich verzichte jedoch auf Fisch und esse Fleisch. Alles lecker. Am besten hat mir allerdings die Vorspeise geschmeckt. Pita mit irgendwelchen Krams dazu. In einem Gefäß waren Auberginen, in einem anderen Tahina. Die Tahina ist eine Paste aus feingemahlenen Sesamkörnern. Tahina stammt aus der arabischen Küche und ist eine Grundzutat des Kichererbsenbreis. Es häufig als Beilage oder als Dip gereicht, dazu wird es mit Zitronensaft und Knoblauch vermischt und mit Gewürzen leicht verziert.

Nach dem Mittagessen machen wir uns auf den Weg zum ägyptischen Museum. Allerdings machen wir noch einen Stop in einem kleinen Straßencafe um einen Kaffee zu trinken. Peter hatte die lustige Vorstellung hier Kaffee wie in Deutschland trinken zu können. Ich wusste schon vorher, dass der Kaffee hier nicht im entferntesten unserem deutschen Kaffee ähnelt. Aber schlecht hat der Kaffee trotzdem nicht geschmeckt. Nur anders halt. Hier in Ägypten ist es üblich den Kaffee mit Kardamom zusammen aufzubrühen. Die ägyptische Polizei habe ich in diesem Zusammenhang auch gleich kennenlernen dürfen. Ich habe versucht unbemerkt einen kleinen Stützpunkt des Militärs zu fotografieren. Naja, schlussendlich musste ich unter Aufsicht eines Polizeibeamten sämtliche Fotos wieder löschen. Militär findet man in Ägypten eigentlich an jeder Straßenkreuzung. Besonders natürlich an den touristisch erschlossenen Orten. Wenn man das so sieht ist das alles etwas angsteinflößend. Die laufen alle mit Maschinengewehr und schusssicherer Weste herum.

Peter hat Sorge, dass im ägyptischen Museum nicht genügend Zeit bleibt. Ich hingegen kann das gar nicht nachvollziehen. Mich interessieren mehr die Menschen als irgendwelche alten Steine. Aber beeindruckend finde ich das ägyptische Museum dann trotzdem. Wahnsinn wie gut manche Dinge noch erhalten sind. Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, dass uns Touris da irgendwas erzählt wird was teilweise stark von der Wirklichkeit abweicht. Aber das ist nur eine Vermutung. Wenn der Reiseführer mir sagt, dass eine Statue schon 3.000 Jahre alt ist, dann muss ich das ja zwangsläufig erstmal glauben. Aber wenn ich die Statue dann sehe und das Ding sieht frischer aus als ich selbst, dann macht man sich so seine Gedanken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es dann wieder zurück zum Hotel. Allerdings unterbrechen wir die Rückfahrt für ein kleines Fotoshooting am Nil. Die Rückfahrt durch den dichten Verkehr Kairos zieht sich wie Kaugummi.

Um 19 Uhr ist dann die richtige Zeit für das Abendessen. Wenn wir auch vom Frühstück wenig begeistert waren, so sind wir es doch vom Abendessen. Im Pyramids Park Resort gibt es zur Abwechslung mal kein All-Inclusive-Buffet. Das macht das Abendessen gleich viel angenehmer. Es gibt einen Fleisch-Mix mit Pommes. Wow, das Lammfleisch war wirklich lecker. Nach einem Bier geht es um 23 Uhr ins Bett.