11. Mai 2017
Um 6.30 Uhr werden wir geweckt. Ohne Frühstück aber mit Kaffee und Tee besichtigen wir ein Dorf, dass sich in unmittelbarer Nähe unseres Resorts befindet. Michael hat schwer mit seinem Magen- und Darmtrakt zu kämpfen. Es scheint in nächster Zeit nicht besser werden zu wollen. So langsam mache ich mir über unseren Vorrat an Loperamid Gedanken. Über einen Feldweg und an Bananenplantagen vorbei, erreichen wir das Dörfchen. Eigentlich hatte ich mir dieses Dorf ganz anders vorgestellt. Es wirkt auf mich nicht autentisch. Dieses Dorf ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem, das wir in Lumbini gesehen haben. Hier ist alles so ordentlich und gepflegt. Für mich scheint es ein Vorzeigedorf zu sein, wie es im besten Falle einmal aussehen könnte. Aber egal, wir nutzen trotzdem die Gelegenheit, in die Hütten zu schauen. Nach der Besichtigung heißt es erstmal frühstücken. Michael muss sich wohl überlegen, was er zu nimmt. Und mit dem Colagenuss muss er jetzt auch kürzer treten, was ihm sehr schwer fällt. Er kippt das Zuckerwasser sonst literweise in sich hinein. Kurze Zeit später machen wir wieder mit den freundlichen Dickhäutern, den Elefanten bekanntschaft. Uns wird so einiges über diese wunderschönen Tiere erzählt und wir dürfen ihnen beim Baden zusehen. Die Zeit vergeht unglaublich schnell, es ist schon wieder Mittag. So richtigen Appetit habe ich noch gar nicht, deshalb esse ich auch nur eine Kleinigkeit. Nach der Mittagspause fahren wir mit dem Jeep und dem hoteleigenen Bus durch den Chitwan Nationalpark zu einem Fluss, an dem schon Boote auf uns warten. Der Citwan Nationalpark ist eines der größten Anziehungspunkte Nepals. Die südliche Grenze des Parks ist zugleich die Landesgrenze zu Indien. Am Rande des Nationalparks ist Sauraha. Dieser Ort ist sehr bekannt bei den Touristen. Von hier aus werden Tagestouren durch das geschützte Gebiet angeboten. Wir hatten ja gestern die Elefantensafari und heute fahren wir mit dem Boot. Gebannt halten wir unsere Augen und Ohren offen. Vielleicht sehen wir ein Krokodil oder badene Panzernashörner. Affen und verschiedene Vögel bekommen wir zu Gesicht. Wir fahren flussabwärts durch Stromschnellen und durch seichte Gewässer. Irgendwann stoppen wir und es geht zu Fuß weiter. Unser Ziel ist eine Krokodilfarm. Auf dieser Farm wird die Krokodilart Gangesgaviale, die auf der „Roten Liste“ der bedrohten Arten steht, gezüchtet. Bei gutem Erfolg können sie demnächst ausgewildert werden. Wir machen uns auf dem Rückweg zu den Booten. Dieses Mal werden wir auf das andere Ufer gebracht und mit dem Jeep und dem Bus geht es zurück ins Hotel. Der Guide, der uns den ganzen Tag über begleitet hat, hält noch einen Kurzvortrag über die Flora, Fauna und die Bewohner des Parks. Kurze Zeit später essen wir Abendbrot und gehen dann ins Bett.