Heute klingelt der Wecker schon um 7 Uhr. Peter holt mich um 8 Uhr zum Frühstück ab. Ich möchte aber noch etwas Zeit zum lesen haben. Das Frühstück bringt keine Überraschung mit sich. Es ist nichts besonderes, aber man findet etwas und man wird satt.
Um 9 Uhr starten wir unseren heutigen Ausflug. Unser erstes Ziel ist die Muhammad-Ali-Moschee. Die Moschee manchmal auch als Alabastermoschee bezeichnet, ist eine der großen Moscheen in Kairo und wurde im Auftrag von Pascha Muhammad Ali in den Jahren 1824 bis 1884 im osmanischen Stil mit barocken Elementen erbaut. Peter wird mit dem Fotografieren gar nicht fertig. Er findet das alles unheimlich spannend. Um die Moschee betreten zu können müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Der Boden ist kalt. Es ist ziemlich unangenehm. Peter stört das nicht, er macht Fotos ohne Ende.
Unser nächstes Ziel ist die Hängende Kirche in Alt-Kairo. Der Reiseleiter erklärt uns, dass es sich um eine der ältesten Kirchen Ägyptens handelt. Jetzt geht es Schlag auf Schlag, Mostafa, unser Reiseführer, schleppt uns von einem Bauwerk zum nächsten. Eines der nächsten Ziele ist die Ben Ezra Synagoge. Neben den zahlreichen Moscheen und Kirchen gibt es in Kairo auch viele Synagogen. Nach einer Renovierung in den 1880er Jahren wurde die Ben-Esra-Synagoge 1892 neu errichtet. Die Geschichte dieser jüdischen Kirche geht aber viel weiter in die Geschichte zurück. Die jüdischen Kirchen Kairos erinnern an die Zeit, als Juden in der Stadt wichtige Rollen in Wirtschaft und Kultur innehatten. Juden waren es auch, die ganze Stadtteile Kairos gründeten. Die Zahl der Juden in der Stadt wird heute auf weniger als 100 Personen geschätzt, einige wenige Familien, die meisten davon ältere Menschen. Peter äußert den Wunsch einen jüdischen Friedhof sehen zu wollen. Kein Problem für Mostafa, einmal an der Saint George Church vorbei und dann schleift er uns zu einem jüdischen Friedhof.
Danach besorgt uns Mostafa einen kleinen Snack, den wir im Auto auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel essen. Pita mit irgendeiner Fleischfüllung. Das war echt lecker. Auf dem orientalischen Markt (Chan el-Chalili-Basar) in Kairo angekommen. Erblicken wir eine riesige Menschenmenge. Heute am Freitag treffen sich alle Männer zum gemeinsamen Gebet. Der Freitag und Samstag sind in Ägypten die letzten beiden Tage einer Woche. Das heißt, das Arbeitsleben Kairos tritt etwas in den Hintergrund. Die Familien unternehmen etwas mit ihren Kindern und am Freitag um 12 Uhr wird gebetet. Wir schlendern mit unserem Reiseführer über den Markt.
Mitten im malerischen Chan el-Chalili-Basar finden wir das Café El-Fishawi. Dieses Café wird auch von vielen Ägyptern besucht. Es ist ein wunderbar schattiger Platz zum Ausruhen von einer Besichtigungstour durch das islamische Kairo, die al-Azhar-Moschee liegt gleich nebenan. Der Kaffee hier schmeckt hervorragend. Vielleicht auch weil der Kaffee diesmal ohne Kardamom aufgebrüht ist, ist es für mich der beste Kaffee, den ich bisher in Kairo trinken durfte.
Nun fahren wir zum Restaurant Macarroin. Ein Restaurant das hauptsächlich Nudelgerichte anbietet. Hier essen wir zu Mittag. Wirklich absolut lecker.
Danach geht es zurück ins Hotel. Nach einer kurzen Pause treffe ich mich mit Peter zu einem Kaffee am Pool. Keine gute Idee, der Kaffee ist alles andere als lecker. Der restliche Tag verläuft entspannt. Um 19 Uhr gibt es Abendbrot. Leider gibt es schon seit gestern Abend das Essen wieder in Buffet-Form. Mittwoch war das Essen richtig gut, gestern dann war es so halbwegs ok, tja und heute am Freitag, finde ich knapp etwas für mich. Ich hoffe mal, dass sich dieser Abwärtstrend nicht fortsetzt. Nach einem Bier geht es um 21. 30 Uhr aufs Zimmer. Ich schreibe noch etwas mit Manuela und gehe um 23 Uhr schlafen.