Es 7.30 Uhr, mein Wecker klingelt. Ich springe aus dem Bett und mache mich fertig für den Tag. Um 8.15 Uhr holt mich Peter zum Frühstück ab. Vom Frühstücksbuffet gibt es nichts neues zu berichten. Keine Überraschung. Jeden Tag fehlt irgendetwas anderes.
Peter hat mit Schnupfen zu kämpfen. Daher machen wir uns zunächst auf die Suche nach einer Apotheke. Schnell werden wir fündig. Allerdings haben die nicht das Medikament, welches Peter gerne hätte. Deutsche Medikamente (Wick Medinait) gibt es nicht in Ägypten. Zumindest nicht in den insgesamt 3 Apotheken, die wir ausgesucht haben.
Heute können wir uns treiben lassen, wir sind heute alleine ohne Reiseführer unterwegs. So machen wir zunächst einen Spaziergang zu McDonalds und gönnen uns für den ersten einstündigen Marsch ein Eis mit Erdbeersoße. Wir sind die einzigen Gäste. 10.30 Uhr ist in Ägypten wohl keine typische McDonalds Zeit.
Danach geht es weiter mit dem Taxi Richtung Kairo Tower. Wir lassen uns aber schon etwa 1 km früher absetzen. Wir wollen noch ein Foto vom Nil machen. Google Maps und dem mobilen Internet sei dank erreichen wir den Kairo Tower auch super ohne Reiseführer. Es ist sogar viel entspannter als die Tage zuvor.
Der Kairo Tower ist ein 187 Meter hoher Fernsehturm in Massivbauweise, der in seiner Bauweise an Lotosblumen erinnert. Der Fernsehturm in Kairo wurde zwischen 1956 und 1961 von 500 Arbeitern auf der Nilinsel Gezira erbaut. Er besitzt auf drei Ebenen eine für den Publikumsverkehr geöffnete Aussichtsplattform, ein Café und ein drehbares Restaurant. Der Durchmesser des Turmschafts beträgt nur 14 Meter. Eine Besonderheit des Fernsehturms in Kairo ist es, dass er aus reinem Beton ohne Stahlskelett erbaut wurde. Damit ist der Kairo Tower das höchste Bauwerk, welches aus reinem Beton besteht.
Peter möchte nicht den Turm hoch. Ich möchte mir das Erlebnis aber nicht nehmen lassen und fahre mit dem Aufzug bis ganz nach oben. Die letzten Meter müssen zu Fuß bestiegen werden. Der Eintritt ist mit umgerechnet rund 8 Euro für nicht Ägypter deutlich preiswerter als für Einheimische. Der Eintrittspreis hat sich aber gelohnt, die Aussicht ist wirklich wunderschön.
Nach etwa 30 Minuten bin ich wieder unten und Peter und ich gönnen uns erstmal einen Kaffee. Der Kaffee, den ich serviert bekomme, ist toll und genauso wie in Deutschland zubereitet. Es geht doch nichts über einen vernünftigen Siebträger. Ich nutze die Gunst der Stunde und bestelle gleich noch einen zweiten Kaffee.
Der Chan el-Chalili ist unser nächstes Ziel. Chan el-Chalili ist ein Suq/Basar in der Altstadt von Kairo. Wir hatten ihn bereits vor 2 Tagen besucht. Allerdings blieb uns an dem Tag viel zu wenig Zeit.
Der Markt gilt als der größte Afrikas und wurde im 14. Jahrhundert auf dem Gelände eines ehemaligen Mamluken-Friedhofs als Handelshof gegründet.
Auf dem Markt sind relativ wenige Touristen anzutreffen. Im April 2005 und Februar 2009 wurden auf den Markt Terrorangriffe verübt. Neben zahlreichen Verletzten, kamen dabei im Jahr 2005 auch 21 Menschen ums Leben, 2009 starb eine minderjährige Französin. In der Folge gingen die Basarbesuche von Touristen aber auch Einheimischen zwischenzeitlich erheblich zurück, zumal zuvor noch nie ein Terroranschlag auf einen Basar verübt worden war.
Peter und ich kaufen auf dem Basar einige Souvenirs, dann geht es weiter zu den Pyramiden. Unser Taxifahrer spricht sehr schlecht englisch. Wir können uns kaum mit ihm verständigen. Irgendwie schaffen wir es aber zu den Pyramiden zu kommen. Wir wollen den Sonnenuntergang bei den Pyramiden beobachten. Allerdings haben wir nicht die ägyptischen Behörden bedacht, die lassen zumindest am Sonntag niemanden nach 16 Uhr auf das Areal der Pyramiden und der Sphinx. Aber auch so können wir einen schönen Blick auf die Pyramiden erhaschen. Allerdings sind wir nicht so dicht herangekommen wie eigentlich erhofft. Gegen 18 Uhr trudeln wir ins Hotel ein. Um 19 Uhr gibt es Abendbrot. Heute gibt es das gleiche wie am Mittwoch Abend. Grillteller mit Lamm und Hühnchen. Als Beilage gibt es Pommes. Alles sehr lecker. Nach dem üblichen Bier am Abend gehen wir in unsere Zimmer. Ich schreibe noch ein wenig mit Manuela und um 23 Uhr fallen mir auch schon die Augen zu.