8. Mai 2017
Der Wecker klingelt um 5.45 Uhr. Wir packen unsere Zahnbürste ein uns schon geht es frisch gestärkt zu unserem nächsten Zielort. Über eine alte Handelstraße, die in Tibet beginnt und in Indien endet, fahren wir mit dem Bus ins 220 km entfernte Lumbini. Schon auf den ersten Kilometer auf der Handelsstraße kommen wir schleppend voran. Die Fahrzeuge wirbeln den ganzen Staub der Straße auf und die Menschen, die am Rand der Straße leben müssen, inhalieren diesen ganzen Schmutz und die Abgase der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Die Straße ist in einem katastrophalen Zustand. Sie ist übersät mit riesigen Schlaglöchern und ist nur teilweise asphaltiert. Für einige WC Gänge halten wir an Toilettenhäusern. Oh ja….. so ein Erlebnis bleibt im Kopf kleben. LKW an LKW fahren an den WC Häusern vorbei. Unglaublich was für ein Verkehr sich doch auf dieser völlig kaputten Straße befindet. Und verrückt sollte man schon sein, wenn man in Nepal den Beruf als LKW- oder Busfahrer ausüben möchte. An den engsten und nicht einsehbaren Stellen werden Überholmanöver getätigt. Ständig wird gehupt und überholt. Das muss man einmal gesehen und miterlebt haben, ansonsten kann man nicht von sich behaupten, dass man in Nepal gewesen ist. Es ist mittlerweile schon 13 Uhr und wir treffen in Tansen ein. Tansen ist eine alte Handelsstadt, die im 18. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Sie war ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Handelsweg nach Indien. Heute gehört Tansen zum Unseco Kulturerbe. Auf dem Weg ins Zentrum sehen wir links und rechts die wunderschönen verzierten alten Handelshäuser. Die Einheimischen verkaufen ihre eigenen produzierten Produkte wie Tücher, Korbwaren aber auch Lebensmittel. Der alte Glanz der Stadt ist schon lange verwirkt, weil die Häuser nicht gepflegt werden. Aber ihren Charm hat sie nicht verloren. Wir haben uns mit Nabin im Restaurant „Nanglo West“ zum Mittagessen verabredet. Wir essen ein nepalesisches Nationalgericht, Momo. Das sind gefüllte Maultaschen, wahlweise mit Fleisch oder vegetarisch. Momos schmecken fantstisch. Mir läuft heute noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an die Momos denke. Gut gesättigt geht es wieder weiter, wir wollen ja nach Lumbini. Der Zustand der Straße wird nicht besser. Wir werden ordentlich durchgerüttelt und merken ab sofort jedes Schlagloch im Rücken. Michael hat seinen Rucksack mit dem Laptop auf den Schoß genommen, damit durch die ganze Wackelei der Loptop nicht beschädigt wird. Aber stundenlang den Rucksack auf den Schoß zu haben, bringt keine Freude mit sich. Das Ding ging mir irgendwann tierisch auf den Wecker. Nach 220 km in 9 Stunden und völlig kaputten und verschlammten Straßen, die geräumt werden mussten, erreichen wir unser Hotel „Budda Maya Garden“ in Lumbini. Nach dem Abendessen gehen wir um 21.30 ins Bett.