9. Mai 2017 Nepal ( Lumbini )

9. Mai 2017

Heute können wir etwas länger schlafen, denn unser Tagesprogramm beginnt quasi um die Ecke. Wir sind in Lumbini, eines der wichstigsten Pilgerorte für Buddhisten und Hinduisten. Dieser Ort ist nach der Überlieferung der Geburtsort Siddharta Gautamas, der Begründer des Busshismus. Das Pilgerzenrum mit seinem Friedenspark wurde von der UNESCO zu einem Weltkulturerbe ernannt. Verschiedene Klöster, Pagoden und Tempel befinden sich auf dem Areal des Friedensparks. Wir schauen uns einige etwas genauer an. Unser erster Halt ist an der „World Peace Pagoda“. Diese wurde von Japan erbaut. Mit einer motorisierten Rikscha geht es zur nächsten Anlaufstelle, „Sri Lanka Monastery“ gefolgt von der „Myanmar Golden Monastery“, „Mahabodhi Society Monastery“ aus Calcutta, „The Royal Thai Monastery“, „Lihn Son Temple“, Frankreich, „The Great Lotus Stupa“, Deutschland und „Chinese Monastrey“. Alle Tempel, Pagoden und Klöster haben wir uns nicht angesehen. Beeindruckend war der deutsche Stupa. Mit was für ein Reichtum und Prunk geprotzt wird, kann ich gar nicht nachvollziehen. Mir fehlen an dieser Stelle einfach nur die Worte. Zur Mittagszeit erreichen wir wieder das Hotel. Wir legen eine längere Pause ein. Es sind gerade 33°C im Schatten. Für einige Mitreisende ist es sicher angenehm, wenn unser Programm am Nachmittag weiter durchgeführt wird. Michael und ich schauen uns auf dem Hotelgelände um. Es ist ein sehr schön angelegtes Plätzchen. Doch hinter einer Mauer entdecken wir den ganzen Unrat des Hotels. Der Plastikmüll wird hier hergebracht und irgendwann verbrannt. Wir haben auf der anderen Seite des Hotels Einheimische entdeckt. Na da müssen wir nachschauen, was sich da wohl verbirgt. Wir gehen ein kleines Stück die Straße entlang, dann noch ein kurzer Feldweg und schon sind wir in einem Dorf. Hier sind wir richtig, das wollen wir erleben. Links und rechts stehen Lehmhütten mit kleinen Fenstern und niedrigen Türen. Die Kinder spielen auf der Straße, eine ältere Dame bessert gerade die Fassade ihre Hütte mit einem Lehm- Stroh und Mistgemisch aus und die Tiere stehen auf der Straße. Die Bewohner mustern uns, trotzdem werden wir freundlich begrüßt. Ein junger Mann spricht uns direkt an. Er ist sehr neugierig und befragt uns nach unserer Herkunft, wie das Wetter bei uns ist, was wir beruflich machen und so weiter. Er begleitet uns ein Stück und zeigt uns sein Haus, in dem er mit seiner Familie lebt. Es ist so wie wir es erwartet haben, sehr einfach mit keinerlei Komfort. Wir verabschieden uns von dem jungen Studenten und machen uns auf dem Weg ins Hotel. Von hier aus fahren wir mit dem Bus zum Maya Devi Tempel. Dieser wurde zu Ehren Buddhas Mutter erbaut. Gleich neben dem Tempel befindet sich eine Säule, die Buddhas Geburtsort makiert. Wir haben gerade so ein unglaubliches Glück,der Maya Devi Tempel wird gerade von Mönchen aus der ganzen Welt belagert. Sie feiern Buddhas Geburtstag. Dem Singsang der Mönche zu lauschen, die unter dem Bodhibaum sitzen, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Ich empfinde eine absolute innere Ruhe. Mit einem Mönch kommen wir sogar ins Gespräch. Seit seinem 5. Lebensjahr lebt ein Leben als Mönch und er kann sich nichts anderes vorstellen. Weltfremd ist dieser Mönch gar nicht. Er war sogar schon in Europa. Das absolute Highlight ist, als eine Reihe von Mönchen an uns vorbeikommt, hält ein älter Mönch an und gibt uns seinen Segen. Etwas besseres kann uns gar nicht passieren. Mit so vielen positiven Eindrücken fahren wir zurück ins Hotel und lassen den Abend in geselliger Runde mit einigen Mitreisenden ausklingen.