Indien 24. März 2018 ( Dehli )

24. März 2019

Mittlerweile ist es schon morgens. Völlig übernächtigt nehmen wir unser kontinentales Frühstück zu uns. Ich gebe mich mit dem Obst zufrieden, weil ich alles andere nicht essen mag. Gut, dass Michael ein Allesverwerter ist und so nichts unnötig entsorgt werden muss. Um ca. 10 Uhr örtliche Zeit landen wir endlich in Dehli. Weiter geht es jetzt zur Zollkontrolle. Oh man, was dauert es denn so ewig als ich endlich dem Zollbeamten gegenüberstehe? Mein Pass ist doch noch ein paar Jahre gültig und über die vorgeschriebenen Einreisebestimmungen haben wir uns auch informiert. Hat Michael etwa einen Fehler beim Beantragen meines Visums gemacht ? Er wollte unsere Visa unbedingt allein, also ohne eine Agentur beantragen, um Geld zu sparen. Eine Agentur lässt sich das sehr teuer bezahlen. Das Beantragen der Visa ist sehr aufwendig und fordert eine gewisse Konzentration beim Ausfüllen der Anträge.  Viele nötige und unnötige Fragen müssen beantwortet werden. Aber gut, es muss sein, ansonsten dürfen wir in Indien nicht einreisen. Tja, nun steh ich hier und komme nicht durch den Zoll. Mehrfach bittet mich der Beamte, in die Kamera, die er bei sich zu stehen hat, zu schauen. Mehrfach muss ich meine Fingerabdrücke abgeben. Endlich …… Welcome in india…..waren die erlösenden Worte des Beamten. Michael hat diese längere Prozedur mitverfolgen dürfen. Der PC des Zollbeamten ist mehfach abgestürzt. Unglaublich, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Kurze Zeit später halten wir unsere Koffer in den Händen und bewegen uns in Richtung Ausgang. Unser Reiseführer Yoki nimmt uns sofort in Empfang. Er sieht sehr ansprechend und geschäftstüchtig für einen Reiseleiter aus. Und das wird sich auch im Laufe unseres Aufenhaltes im Norden Indien bestätigen. Wir warten auf weitere Mitreisende, die sich so nach und nach um uns versammeln. Direkt neben uns steht ein Geldautomat, an dem wir unsere ersten Rupien mit der Kreditkarte abheben. Im Nachgang hat sich herausgestellt, dass der aktuelle Tageskurs genau mit dem Betrag den wir abgeholt haben, übereinstimmt. Es wurden noch nicht einmal irgendwelche Gebühren erhoben. Großartig!  Jetzt sind alle reiselustigen Mitstreiter vollzählig. Und schon geht es los zur Stadtbesichtigung in Alt- und Neu- Dehli. Unser erster Halt ist ein Sieges- und Wachturm Qutb Minar. Dieses Meisterwerk der indo- islamischen Architektur zählt zu den höchsten Türmen der islamischen Welt. Zum Weltulturerbe der UNESCO wird es seit 1993 anerkannt. Es geht weiter zur Gedenkstätte Mahatma Gandhis, Raj Ghat. Diese Gedenkstätte ist die letzte Ruhestätte des einstigen indischen Politikers. Gandhi wurde am 31. Januar 1948 am Ufer des heiligen Flusses Yamuna eingeäschert und seine Asche wurde hier vergraben. Nicht lange darauf wurde an dieser Stelle ein Denkmal errichtet, das jetzt für Besucher zugänglich ist. Wie vor jedem Betreten einer heiligen Stätte, ziehen wir auch hier unsere Schuhe aus. Gut, dass es noch nicht zu heiß ist, ansonsten würden unsere Füße auf den Gehwegplatten verbrennen. Wir umrunden einmal die Gedenkstätte. Dann haben einen anderen Weg entdeckt, der uns direkt zu der großen Marmorplatte führt. Einige Besucher tummeln sich außer uns noch in diesem Zentrum der Gedenkstätte. Es ist trotzdem so wahnsinnig ruhig an diesem Ort, so mittendrin in Dehli. Und schon sitzen wir wieder im Reisebus, der uns zum nächsten Halt bringt. Auf dem Weg zur Jama – Masjid – Moschee kleben unsere Augen an der Fensterscheibe des Busses. Es ist so unglaublich spannend was auf den Straßen von Dehli alles zu erblicken gibt. Eigentlich wollen wir viel lieber aussteigen und die Straßen selbst erkunden. Diese Gelegenheit werden wir sicher noch bekommen. Wir sind an der größten Moschee Indiens, nein der islamischen Welt angekommen. Natürlich ziehen wir auch hier unsere Schuhe aus, trotzdem dürfen wir diese Moschee nicht einfach so betreten. Unsere Köpfe müssen auch bedeckt sein, kurze und knappe Kleidung wird gar nicht akzeptiert. Yoki bringt uns zu einem Raum, in dem wir uns jeder eine Kopfbedeckung nehmen dürfen und die Schuhe während unseres Aufenhaltes stehen lassen können. In diesem Raum riecht es schrecklich, Fußgeruch, in allen möglichen Variationen. Wir vereinbaren eine Uhrzeit, zu der wir uns wieder alle treffen. Michael und ich sind total beeindruckt von diesem wunderschönen prachtvollem Haus und die dazugehörige Außenanlage. Leider sind in der Moschee keine Fotografien und Filme erlaubt. Hier ist es leider auch kein Ort der Ruhe, hier tummeln sich viele Besucher, die genauso wie wir, diesen schönen Ort sich anschauen wollen. Schon am Eingang gibt es ein ordentliches Gedrängel aber das löst sich dann irgendwann später auf. Wir finden ein Plätzchen, an dem wir kurz verweilen können, um diese ganze Schönheit zu bewundern. In der Mitte des Komplexes befindet sich ein künstlich angelegter kleiner heiliger See. Es ist verboten die Füße in dem Wasser baumeln zu lassen. Doch einige Besucher übergehen ganz frech diese Regel und sehr oft muss der Wärter in seine Trillerpfeife pusten. Unser erster Reisetag ist wirklich sehr lang, ich bekomme ein leichtes Hungergefühl. Am Ausgang der Moschee befinden sich viele kleine Händler, die frittiertes Essen anbieten. Wir wissen nicht was das alles ist. Ich frage ob es spicy ist oder nicht. Es ist egal, ich habe Appetit also muss ich jetzt etwas essen. Ich entscheide mich für eine, wie sich hinterher herausstellte, frittierte Peperoni mit irgendeiner Soße. Ganz ehlich, das war mega lecker. Um 19 Uhr erreichen wir unser Hotel, Satvik by Chhabra Farm, in dem wir eine Nacht verbringen werden. Unser Zimmer war ein bisschen schmuddelig nach genauerem Hinschauen. Aber gut, wir sind erschöpft und wollen eigenlich nur noch schlafen. Zuvor begeben wir uns zum Abendessen. Michael und ich sind völlig überwältigt von dem Angebot. Und es schmeckt auch noch total super. Das einzige Manko ist, dass die Getränkepreise völlig überzogen sind. Gesättigt, müde und zufrieden gehen wir ins Bett.